Kondolenzbesuche

Hier nun die Antwortstatistik zu der Frage „Wie empfanden Sie Kondolenzbesuche in den ersten Wochen?

 

es gab keine Besuche – 30,6%

ich empfand sie als tröstlich /hilfreich – 17,1%

es kam stark darauf an, wer kam – 11,0%

es war von Tag zu Tag unterschiedlich – 11,7%

ich habe es als Belasstung empfunden – 3,9%

ich weiß es nicht – 3,2%

sonstiges – 3,28%

 

49 Kommentare wurde abgegeben, die auch wieder ganz deutlich machen, wie unterschiedlich Besuche empfunden wurden.

 „es kam darauf an, wie es mir persönlich an diesem Tag ging.“

„Es kamen viele Trauerkarten.“

„Ich zog mich sehr zurück.“

„Es gab eigentlich kaum Besuche später, außer von ganz wenig guten Freundinnen/Freunden.“

„Die meisten Besuche fanden in der Zeit bis zur Beerdigung statt“

„Ich hätte mir glaub ich gewünscht, dass Leute kommen mit denen ich hätte reden können.“

„Aus Gründen des Anstands habe ich kleine Treffen besucht. Habe dies aber später vermieden.“

„ich hätte auch niemanden sehen wollen“

„es tat gut über dieses schrecklicher Erlebnis zu sprechen“

„es waren aber nur Menschen, die ehrlich mit uns getrauert haben“

„Mir ging es sehr schlecht. War lange krankgeschrieben. Kann es heute noch nicht verkraften, warum er Suizid begangen hat.“

„Da ich die Wohnung schnellstmöglichst verlassen mussste, bin ich einige Tage nach der Beerdigung ausgezogen.“

„Kondolenzbesuche hatte ich bereits in der Todesanzeige abgelehnt.“

„habe nichts an mich rankommen lassen, war wie in Trance, habe es jahrelang nie richtig begriffen, alles weggeschoben, vielleicht hänge ich deshalb noch so sehr in meiner Trauer fest, kann noch kaum über meinen Sohn sprechen ohne zu weinen.“

„Das war nichts für mich“

„Leider trauten sich viele nicht zu kommen, sie dachten sie stören. Erst durch Gespräche kamen sie und dachten um.“

„Es kam auch stark darauf an, wer kam.“

„manchmal hilfreich, manchmal anstrengend“

„ich beziehe dabei Anrufe und Briefe/Karten mit ein“

„als Enkeltochter war ich daran nicht beteiligt.“

„ich wohne zu weit weg hier kannte keiner meine Mama“

„ambivalent, je nachdem, wie gut die Menschen mit Verlusten umgehen können.

Einige waren sehr lieb und einfühlsam, andere wältzten Verlegenheitsfloskeln, „jetzt ist er erlöst“…“

„teils teils … es besuchte mich kaum noch jemand und die, die kamen, konnten mit meinem Kummer nicht umgehen, konnten meinen Schmerz nicht ertragen. Ich habe mich dann immer mehr zurückgezogen, weil ich die meisten Menschen als Belastung empfand“

„Da wir wegen einigen Umbauten schon die Wohnung leer räumen mussten blieb dafür nicht soviel Zeit“

„Ich versuchte das selbst zu regulieren und nur Kontakt zu Menschen zu haben, die ich ertrug.

„ausser sein Chef ist niemand gekommen…“

„Besuche wären für mich nicht zu ertragen gewesen. Es reichten die vielen schriftlichen Kondolenzbriefe.“

„wenn der Besuch wieder weg ging, war ich sehr traurig, wieder allein zu sein“

„Meine Schwiegertochter ist seit über 11 Jahren Tagesmutter. Vom Todestag bis nach der Beisetzung war immer jemand da. Sie brachten belegte Brötchen, Kuchen, Pizza, holten Getränke. Sie brachten abwechselnd ihre Hunde für die Kinder. Ich kam mir vor wie in einem Film aus Amerika … Sie akzeptierten dann auch, als meine Schwiegertochter sich bedankte und bat uns nun trauern zu lassen.“

„Ich fands aber eher unangenehm“

„die Familie ist sehr zerstreut und so gab es keine. Es fand eine Splittung der Familie statt.“

„ich wollte allein sein und man hat mich nicht trauern gelassen“

„Meine Eltern haben niemanden zu sich gelassen, was ich persönlich als einen großen Fehler sehe. Denn dadurch haben sie sich mit Alkohol getröstet und sind bis heute in diesem Teufelskreis aus Alkohol und Trauer gefangen.“

„Keine Besuche als solche, aber bei Gesprächen kam es sehr darauf an wer das war“

„Es kamen u.a. Leute die erstmal nach einem Kaffee gefragt haben, sehr lang blieben und versucht haben, alles in Worte zu fassen. Das fand ich unmöglich. Andere kamen kurz vorbei, brachten Kerzen und Blumen, nahmen uns in den Arm und gingen fast ohne Worte wieder. Das hat mich getröstet.“

„Es kam nur jeden Tag eine andere Person aus der Familie zu Besuch damit die Einsamkeit nicht so schrecklich ist. Das war gut.“

„Es gab viele Beileidskarten. Wenn jemand kam, fand ich es oft tröstlich, manchmal auch anstrengend.“

„hilfreich“

„An manchen Tagen froh darüber, an anderen war es zu viel.“

„Oft war es sehr schlimm“

„aber Telefonate, da ich auch mit den Freundinnen und Freunden telefonierte, die nicht über Karte erfahren sollten, dass meine Schwester gestorben war. Das war sehr unterschiedlich. Am schwieirgsten fand ich, wenn Menschen dann von ihren Erfahrungen schwadronierten.“

„…. hab es als Belastung empfunden“

„Es war eine Nachbarin bei mir!! Sonst keiner“

„mir kondollierte niemand“

„Aber Beileidspost war sehr tröstlich, ich habe das nicht erwartet“

„…aber Freunde und Menschen die dann halfen die Wohnung aufzulösen.“