Aus Trauer gelernt

Die Frage „Haben Sie aus Ihrer eigenen Erfahrung heraus etwas für den Umgang mit anderen Trauerenden gelernt?“ wurde wie folgt beantwortet:

ja, auf jeden Fall haben – 167 Personen (40,8%)

ich bin sensibler geworden – 185 Personen (45,2%)

Nein – 30 Personen (6,6%)

Ich weiß es nicht – 27 Personen (13,2 %)

 

54 Kommentare wurde abgegeben, darunter

„ZUHÖREN!!!!! Seine Kommentare zurücknehmen und die Trauer über die Lippen kommen lassen“

„wen man soetwas mitgemacht hat kan man andere Leute besser verstehen“

„ich habe einen Verein für jung verwitwete Menschen gegründet und Gründung einer Selbsthilfegruppe für jung verwitweten Menschen“

„ich bin sensibler geworden“

„Toleranz und jeder Mensch trauert anders.“

„seitdem leite ich ein Trauercafe“

„Schrecklich war der Umgang mit dem Tod. Meine Persönlichkeit wurde jedoch positiv beeinflusst.“

„Reden und besuche sind wichtig! ! Nicht von jedem aber von der Familie und dem engsten Freundeskreis!!“

„Ohne meine eigene Trauer wüsste ich nicht, wie ich mit der Trauer anderer umgehen sollte.“

„Nur jemand der das Gleiche erlebt hat kann wissen, wie man sich fühlt!“

„Man kann sich besser in die Situation einfinden“

„Kommen und Dasein ist wichtiger als den „richtigen“ Satz zu sagen!“

„Jede Trauer ist anders, aber es gibt Sätze die kein Trauender hören will. Wie geht es dir?

Das Leben geht weiter. Du darfst dich nicht hängen lassen, das hätte er nicht gewollt.“

„Ja, nicht wegducken, wenn im Umfeld ein Mensch stirbt, sondern auf die Hinterbliebenen zugehen und sehen ob eine Unterstützung nötig ist, Nähe gefragt ist, Hilfe anbieten.“

„ja, auf jeden Fall – ich habe selbst inzwischen eine Trauerbegleiter-Ausbildung gemacht und viel über meine eigene Trauer und die anderer Menschen gelernt“

„Ich werde nicht versuchen die Trauer zu unterdrücken und akzeptieren wenn jemand am Anfang lieber allein ist.“

„Ich selbst habe über 30 Jahre Erfahrung mit trauernden Menschen. Viele wollen sich mitteilen und besuchen täglich das Grab von ihren Verstorbenen. Andere kommen gar nicht mehr auf dem Friedhof, weil sie es nicht verkraftet hätte. Es ist sehr unterschiedlich.“

„Der große Unterschied für mich war ja, dass mein Mann 10 Jahre und ich 30 Jahre auf dengleichen Friedhof gearbeitet haben und unzählige Menschen beerdigen mussten. Bei fremden Menschen ist das Routine aber in der eigenen Familie ist es total anders – da ist man selbst am Boden zerstört und kann sich erst mal in die Gefühle und Gedanken der Trauerden reinversetzen.“

Ich selbst habe immer gedacht – kindliche Naivität – mein Papa wird 100 Jahre alt. Habe noch nie eine so schmerzhafte Erfahrung machen müssen. Habe für jeden Verständnis bekommen der in tiefer Trauer ist.“

„Ich kann nicht besser mit der Trauer anderer Menschen umgehen.“

„Ich habe schon so viele von der Fam. und Freunde auf ihrem letzten Weg begleitet. Ich rufe die Hinterbliebenen auch danach noch an oder wir treffen uns zum Gespräch – nicht jeder will das aber!“

„ich habe keine angst, auf trauernde zuzugehen. nicht mehr. ich weiss, wie es sich anfühlt, was man will und was nicht.“

„ich habe gelernt, dass Worte meist keinen Trost spenden können, eine stille Umarmung den Trauernden dagegen die Empathie spüren lässt“

„Ich habe gelernt keine Angst mehr vor dem Tod haben zu müssen , so sehe ich mal meinen Tod mit Gelassenheit entgegen“

„Ich habe ganz viel gelernt. Dass die einzige wirklich Hilfe für mich gewesen wäre, Menschen, die verstehen, die mich nicht allein lassen, die meine Trauer aushalten. Da diese Bekanntschaft aus vielen Gründen heimlich war, musste ich allein mit seinem Tod und der Trauer und dem Schock fertig werden. Ein Gespräch in der Abtei hat mir nicht wirklich geholfen, der Pater war verständnisvoll, aber für mich doch „sprachlos“. Zugegeben, es war keine alltägliche Geschichte.“

„Ich habe eine Ausbildung zur Trauer- und Sterbegleiterin gemacht und arbeite ehrenamtich in einem Hospiz.“

„Ich glaube ich war zum damaligen Zeitpunkt noch zu jung mit 14 Jahren, kurz vor der Konfirmation durch den eigenen Vater“

„Ich brauche heute sehr viel Zeit, um eine Trauerkarte zu schreiben.“

„ich bin ungefragt da… egal bei wem und ich würde ohne Scheu über den Verstorbenen sprechen, da mich das Schweigen darüber selbst SEHR belastet“

„ich bin sensibler geworden und geh auf sie zu!“

„Ich begleite schon mehrere Jahre Trauernde und lerne immer wieder neues dazu“

„Es ist wichtig Anteilnahme zu zeigen und zB eine Karte zu schreiben.“

„es ist für mich, trotz des Wissens schwer auf Trauernde zuzugehen“

„Erst jetzt kann ich überhaupt ermessen, was Trauer bedeutet.“

„Er bedarf keiner Worte und großer Geschenke in solch einer Situation. Zuhören, eine Umarmung, ein Glas Wasser ist das Schönste“

„Einfach zu fragen, ob man irgendwie helfen kann, sei es durch Zuhören, Erinnerungen austauschen, essen machen, Hilfe im Haushalt anbieten, weil die Kraft dazu fehlt o.Ä.“

„Ein halbes Jahr später starb der Vater einer Freundin ähnlich überraschend und es war eher umgekehrt so, dass sie sich häufig an mich gewandt hat, da ich „ja weiß, wie das ist“.“

„Durch diverse persönliche Erfahrungen lasse ich mich gerade selbst zur Trauerbegleiterin ausbilden“

„der Blickwinkel hat sich geändert.“

„dem anderen Raum geben, die eigenen Gefühle zeigen und die Gefühle des Hinterbliebenen zulassen“

„daß in unserer Gesellschaft zu wenig mit dem Thema beschäftigt wird. Trauerende werden zu sehr allein gelassen! Es gibt zu wenig Hilfestellung und Stellen wohin man sich wenden kann!“

„Das manche nicht trauern können.“

„Die, die zuvor das Herz schon nicht an der richtige Stelle hatten und ihrer eigenen Mutter nicht helfen wollten ….“

„Das jeder anderst trauert.“

„Das der kleine Rest der Familie nun eng zusammen gerückt ist“

„Da sein hilft.“

„Da der Tod mein ständiger Begleiter ist, gehe ich mit dem Tod anders um… durch meine Erfahrungen werden ich öfters geholt um mich um alles zu kümmern“

„Bisher habe ich vermieden, Trauernde zu Hause zu besuchen. Jetzt weiß ich, wie gut es tut, Besuch zu bekommen.“

„Bin schon immer sensibel im Umgang mit Trauernden.“

„begleite seitem sterbende Menschen und ihre Angehörigen, erst ehrenamtlich, seit drei Jahren im Hauptberuf.“

„Auf jeden Fall und so kann ich sensibler mit anderen Trauernden umgehen“

„ich würde nie jemanden bedrängen und demjenigen einfach die Zeit geben, die er braucht…. einfach nur anbieten, daß man da ist, falls man gebraucht wird“